Uniformen

Ein Exkurs in die Geschichte 

Die Uniformen, welche am Aschermittwoch getragen werden, sind verschiedenem Ursprungs. Eine Übersicht über die Herkunft und Geschichte.

Sappeur

In Napoleons Linienregimenten wurden die besten und kräftigsten Männer der Grenadierkompanien als Sappeure eingesetzt. Diese Truppenhandwerker hatten wichtige Aufgaben, wie etwa das Freimachen von Marschrouten, Vorbereiten von Biwakgelände, Erstellen von Feldbefestigungen oder auch Schiessscharten in bestehende Mauern zu schlagen. Dieser Dienst erforderte Mut und Körperkraft. Als Anerkennung für ihren Einsatz erhielten die Sappeure das Privileg, an der Spitze der Kolonne zu marschieren, bei der Fahne und dem Regimentspiel. Darüber hinaus stellten sie die Wachen vor dem Hauptquartier und sie genossen das exklusive Recht, Bärte zu tragen. Viele napoleonische Traditionen sind von Fremddienstleistenden in die Schweiz gebracht worden, und fanden so ihren Weg in die junge Milizarmee des schweizer Bundesstaates. Es verwundert daher kaum, dass der Sappeur hierzulande seinem französischen Paten sehr ähnlich sah.


Unsere Äschliuniform ist dem Original einer Schweizer Sappeur Uniform Anfang des 19. Jahrhunderts nachempfunden. Die Tschakogarnitur mit Pompon und Kantonskokarde (weiss-blau) entspricht derjenigen der Stammkompanie im Bataillon. Der rote Frack mit zwei Knopfreihen hat einen blauen Vorstoss und einen gleichfarbigen Kragen. Auf dem Oberarm ist das Fachabzeichen der Zimmerleute zu sehen: Zwei gekreuzte rote Äxte. Über dem Arbeitsschurz aus weissem Leder sieht man den weissen Ceinturon mit Messingschloss. Das Tragfutteral für die Arbeitsaxt hängt an einem weissen Bandelier über der linken Schulter. Unter der Schürze kann man eben noch die blaue Hose und die Gamaschen erkennen. Die gesamte Uniform entspricht der eidgenössischen Ordonnanz 1800. Über der Schulter trägt der Sappeur seine Zimmermannsaxt. In der Schweiz zogen die Sappeure lange, wie zu Napoleons Zeiten, an der Spitze der Marschkolonnen voran. Sie hielten dabei ihre Axt rechts geschultert und stemmten in aufrechter Haltung die Hand (häufig wurden weisse, lederne Stulpenhandschuhe getragen) in die Hüfte. Ihr Truppenstolz war hervorgegangen aus demjenigen der Schweizer Veteranen in Napoleons Armee und er wird gewiss auch bei den Sappeuren der Armee XXI weiterleben.

Feldweibel

Das Wort Feldweibel setzt sich aus dem alten Begriff Weibel, für Gerichtsdiener und Feld, das sich auf den Krieg bezieht, zusammen. Der Begriff Feldweibel wurde auch in mehrere andere Sprachen übernommen, darunter zum Beispiel schwedisch: Fältväbel. Ursprünglich der Gehilfe des Hauptmanns, wurde er später zu einem Unterführerdienstgrad. Mit der Herausbildung regulärer Dienstgrade zu Beginn des 18. Jahrhunderts, wurde der Feldweibel zum ranghöchsten Unteroffizier der Kompanie und es wurde ihm erlaubt, das Offiziersportepee am Mannschaftssäbel zu tragen . Der Feldweibel war insbesondere verantwortlich für den inneren Dienst der Kompanie, den Befehlsempfang, für das Schreib- und Rechnungswesen usw. 


Unsere Uniform wurde nach dem Vorbild der Schweizer Ordonnanz 1884/1888 angefertigt. Ihr liegt der einheitlich dunkelblaue Jackenstoff zugrunde, sowie ein Zweireiher mit goldenen Knöpfen und kurzem Stehkragen. Die Tschakos dieser Ordonnanz waren nicht funktionseinheitlich. Sie wurden von der Truppengattung der jeweiligen Einteilung übernommen. Unser Original Feldweibel Säbel von 1889 rundet die ganze Kombination perfekt ab.

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