Eigene Wurzeln erleben

Das bereichert die Elgger Jugend auf ihrem Lebensweg

Die Tradition des Äschlis ist nicht nur im Flecken Elgg, sondern weit über die Gemeinde- und Kantonsgrenzen hinaus bekannt.

Sie gründet wohl auf militärischen Musterungen, die Jünglinge in Umzügen mindestens seit über 400 Jahren nachahmen. Jeweils am 1. Januar wird das Kader von der Jungschar beim Obertor gewählt. An den fünf bis sechs Übungen und weiteren Anlässen wie z.B. dem Äschliball mit geladenen Damen des Kaders, stehen Kameradschaft, Spiel und Spass, aber auch der richtige und sorgfältige Umgang mit den überreichten Utensilien (vom hölzernen Soldatenwerkzeug über das Funkgerät und der Kanone bis zur eigenen Uniform) im Vordergrund.

Die Jugend soll miteinander die Elgger Wurzeln erfahren, eine unbeschwerte Zeit mit Gleichgesinnten verleben, auch mal Schabernack treiben dürfen, die Instruktionen der gewählten Kader dennoch befolgen und die Tradition schätzen lernen. Seit 1914 pflegt der Verein «Aschermittwochgesellschaft Elgg» dieses Brauchtum und steht den Jungen – wenn auch so unscheinbar wie möglich - bei den erwähnten Anlässen mit Rat und Tat zur Seite.

Endlich, Aschermittwoch

Der grosse Tag beginnt mit vielen Tambouren und Pfeifern um 04:00 Uhr früh. Begleitet von weiteren Frühaufstehern tragen sie die Tagwacht im Landstädtchen in die Quartiere. Hat nicht die Aufregung bereits die Schlafenszeit gekürzt, so sorgen die vertrauten Trommel- und Piccolo-Klänge für ein freudiges Erwachen bei Gross und Klein. Der Äschli ist da!

Der Tag gehört den Elgger Knaben. Höhepunkte sind u.a. der Abmarsch um 07:00 Uhr, der Umzug durch die Gassen und natürlich die Hauptmannrede um 13:15 Uhr. Und wer den Geist des Äschli wirklich verstehen möchte, dem sei das Beiwohnen (und Beklatschen) der Soldanmeldung ans Herz gelegt. Einen solchen Stolz in den Augen der Kinder – und Eltern - sieht man nicht alle Tage!

Der Zapfenstreich, ein weiteres Schauspiel, an dem das ganze Dorf und alle Gäste aktiv teilnehmen dürfen, bildet um 20:00 Uhr den Abschluss des Äschli. Danach beginnt die Elgger Fasnacht.

Nach dem Äschli ist vor dem Äschli

Weniger bekannt ist, welche Aufgaben der Vereinsvorstand in den übungsfreien Monaten wahrnimmt.

Zuerst eruiert er das Verbesserungspotenzial für den nächsten Äschli und aktualisiert die entsprechenden Anleitungen und Beschriebe. Weniger Worte werden während dem Einmotten der Uniformen gewechselt. Nach der Devise «Mund/Nase-zu-und-durch» werden die altertümlichen Kleider gut eingesprüht, noch besser gelüftet und fachgerecht für das nächste Jahr eingelagert.

Die weiteren Sitzungen stehen im Zeichen der Revision des umfangreichen Materials: So erhalten nach den Armbrüsten gerade die Utensilien der Chnöpflis eine Auffrischung. Weiter stehen die Reparatur der Übermittlerwagen sowie der Lanzenträgerhüte an. Daneben werden Neuanschaffungen angegangen, z.B. einer Sappeur- und Feldweibel-Uniform. In den angemieteten Scheunen finden diverse Gefährte und Utensilien für den grossen Umzug Platz. Da gibt es immer etwas zu tun.

Im rückwärtigen Bereich wurden dieses Jahr die Ressorts Tambouren/Pfeifer und Finanzen in neue Hände übergeben und die Homepage www.aeschli-elgg.ch neugestaltet. Viele Impressionen, etwas Geschichte, der Mitgliedschaftsantrag und mehr Wissenswertes können da abgerufen werden.

Bereits mitten in den Sommerferien beginnt mit dem Ferienplausch «Armbrustschiessen» die inoffizielle Vorbereitung für den nächsten Äschli. Ein längerer Kurs für alle Kinder wird wie immer nach den Ferien angeboten, der jeweils mit Jahres- und Endstich sowie den dazugehörenden Preisen endet.

Die Vorfreude flackert bereits wieder auf. Sei Teil der Elgger Geschichte und Tradition und mach mit. Denn der Äschli, er lebe hoch, hoch, hoch!

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